Dienstag, 24. Juli 2012

Service in Japan

Man ist es ja nicht anders gewohnt in Deutschland, man macht sich gar keine Gedanken mehr darüber: Kein "Hallo" von der Kassiererin im Supermarkt, kein freundliches Lächeln, wenn man einen Laden betritt, kein "Danke das Sie da waren, kommen Sie bald wieder!". Man merkt es erst wirklich, wenn man in einem Serviceland ist wie Japan. Dabei nimmt dieses Land wohl die Spitzenposition im Bereich Freundlichkeit, Höflichkeit und Hilfsbereitschaft ein. Das spiegelt sich auch ganz besonders im Service wieder. Egal ob man einen Supermarkt besucht, ein Flugzeug betritt oder auch nur aufs Rathaus geht: Man wird mit einem freundlichem Wort und Lächeln empfangen, äußerst höflich behandelt und genauso auch wieder verabschiedet. 
Da fragt man sich schon: Warum muss die Kassiererin im Edeka immer gar so unfreundlich schauen, warum kriegt Sie oftmals nicht einmal eine Begrüßung über ihre Lippen, wenn man an die Kasse tritt. Warum wird man im Aldi gar so hektisch abgefertigt oder gar genervt angeschaut, wenn man nicht binnen zwei Sekunden das Geld passend parat hat? Warum muss man für eine Einkaufstüte zahlen? Warum wird man auf dem Amt, sei es im Rathaus oder im Studienbüro der Uni, behandelt, als wäre man eine persona non grata? 
In Japan kommt man in einen kleinen Convenient Store wie den 7/11, in einen Supermarkt oder in ein Restaurant und überall erst einmal ein lautes: 
いらっしゃいませ! ("Herzlich Willkommen!)

http://www.youtube.com/watch?v=zMQl5_esGEc

Wenn man ander Kasse ankommt noch einmal. Danach こんにちは ("Guten Tag") und zur Verabschiedung noch ein "Vielen Dank" und "Kommen Sie bald wieder!".

Kein Unterschied zu Deutschland? Na gut, nächstes Beispiel:
Letzte Woche war ich im Supermarkt um die Ecke. An der Kasse habe ich dann mein Rückgeld zurückbekommen und plötzlich wird die Kassiererin ganz nervös und meint, ich solle doch kurz warten. Sie öffnet noch einmal ihre Kasse und sucht nach einer Münze. Ich wusste gar nicht was jetzt los ist... bis sie ganz peinlich berührt auf eine der Münzen in meiner Hand deutet, die sie mir zurückgegeben hat: Eine verfärbte 5 Yen Münze (= 5 Cent). Nachdem Sie aber in ihrer Kasse keine 5 Yen Münzen mehr hatte, hat sie ihren eigenen Geldbeutel rausgeholt und mir eine saubere Münzen gegeben. Sie selbst hingegen hatte dann die dreckige Münze genommen. Welche Kassiererin in Deutschland würde das denn machen? Welche würden sich denn überhaupt darüber Gedanken machen, geschweige denn ihren eigenen Geldbeutel herausholen?

Und zu guter Letzt noch ein kleines Foto das ich kurz vor dem Abflug nach Seoul geschossen habe. Es zeigt die Rollfeldmitarbeiter nach dem Abfertigen des Flugzeuges auf dem Weg zur Startbahn. Dieser Moment hat mir den Tag versüßt:


Etwas schwer zu erkennen. Es zeigt die Mitarbeiter in einer Reihe Spalier stehen. Nach fleißigem Winken haben sich alle drei Mal verbeugt und verabschiedet. =)

3 Kommentare:

  1. Mahlzeit Marcus, ich verfolge ja schon von Anfang an Deinen Blog -sehr schön und wunderbar interessant. Dieser Beitrag nun ist wirklich herzerweichend (irgendwie) und macht auf etwas ganz besonderes Aufmerksam. Danke dafür und viele Grüße aus München, Moritz

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  2. Hey, das freut mich! Welcher Moritz bist Du denn? Ich kenne nämlich zwei... ;)

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