Donnerstag, 21. August 2014

Johann zu Besuch in Fukuoka

Während ich an meiner Diplomarbeit in Fukuoka gearbeitet habe ist mein Betreuer Johann für drei Monate in Okayama gewesen und hat dort einen Forschungsaufenthalt an der Universität geleistet. Da dort aber Abends die Gehsteige hochgeklappt werden hat er meine Einladung gerne angenommen und hat mich ein Wochenende in Fukuoka besucht.

Nachdem ich ihn vom Zug abgeholt habe ging es an die Kyudai (Kyushu University) in unser Motorenlabor. Dort folgte eine Führung mit den Professoren durch die Prüfstände und Labore. Anschließend habe ich eine Präsentation über meine bisherige Arbeit gezeigt. Diese vorzubereiten hat mich viele Nerven in den vorangegangen Wochen gekostet, hat mir aber später auch sehr in der Ausarbeitung meiner Diplomarbeit und deren Präsentation in Deutschland geholfen. So ganz nebenbei war das auch meine erste richtige/wichtige Präsentation in Englisch. Ist aber alles sehr gut gelaufen.

Abends hat Prof. Takasaki und Tajima uns zusammen mit dem Oberingenieur Tsuru und Kuma zum Essen eingeladen. 




Nachdem Essen war die Veranstaltung eigentlich zu Ende. In der Ubahn sind wir aber an einer Gruppe Japanischer Mädls vorbei gelaufen, die sich kichernd über Johann und mich (Gaijin! - Westler) unterhalten haben. Prof. Tajima - der alte Casanova - hat sie dann kurzer Hand angesprochen und gefragt, ob sie nicht mit uns noch etwas trinken gehen wollen. Nijikai!!! ("zweites Drinkgelage"). Die Mädls sind dann auch gleich ohne Murren mitgekommen... ;)







Am nächsten Tag (Samstag) ging's dann mit meinen Freunden aus dem Wohnheim und Johann zusammen in die Stadt. Als erstes ging's in ein Restaurant: Nomihodai & Tabehodai (all you can drink & eat). Nachdem Essen haben wir eine Reihe von Jap. Trinkspielen gespielt um in Stimmung zu kommen. Das gelang auch ganz. :)

Danach ging's weiter in einen der wenigen Clubs in der Stadt, die noch länger als Mitternacht offen haben. Dort haben wir wieder einmal ganz nette Japanerinnen kennengelernt. 




Johann hat sogar auf dem nach Hause weg um 6:00 Uhr morgens noch Mädls kennengelernt. "Sie fanden mein Hemd so toll!" Klar... ;)




Johann wollte eigentlich nur bis Sonntag bleiben und musste daher um 12:00 auschecken. Das hat er natürlich nicht geschafft! :D
Daher ist er noch eine Nacht länger geblieben und ich habe ihm noch ein paar Dinge in Fukuoka gezeigt. Unteranderem Nakasu - das Rotlichtviertel. Dort laufen sehr interessante Damen rum.




Und es gibt sehr gutes Sushi! ;)




Abends sind wir dann weiter durch die Kneipen Nakasu's gezogen. Eigentlich wollten wir in eine der vielzähligen Hostessbars gehen. Das stellte sich aber leider als ziemlich zwecklos raus, da keines der hübschen Mädls auch nur ein Wort Englisch spricht... xp




Daher haben wir uns entschieden in die Cotton Field Bar zu gehen. Da gibt's zumindest ordentliches Deutsches Weißbier & Jap. Fastfood. 





Angelausflug an den Fluss "Naka"

Nachdem mein Mentor Kumasan und ich entdeckt haben, dass wir beide gerne angeln hat er mich nach langen betteln zu einem Angelausflug an den Fluss Naka in Fukuoka mitgenommen. Vorher haben wir noch einen kurzen Zwischenstopp im örtlichen Angelladen gemacht. Lustig fand ich, dass dort alles gleich aussieht wie in Deutschland, obwohl man auf der anderen Seite der Welt ist. Nur eben auf Japanisch... ;)





Danach ging die Fahrt weiter an den Fluss. Dort angekommen habe ich mich gewundert, denn der Fluss führt offensichtlich nicht viel Wasser im Sommer. Wo sollen denn da große Fische sein? Als Kuma sein Angelausrüstung auspackt wurde mir klar, dass wir hier wohl auf die gaaanz Kleinen gehen. So kleine Fische habe ich nicht mal "aus Versehen" in Deutschland gefangen :p aber nun gut...

Bevor es losging haben wir aber erstmal Köder suchen müssen, nämlich kleine Insekten die an den Steinen im Wasser haften. 

Danach ging's ans große Fischen und wir haben rund 30 kleine Fischchen gefangen. Kuma hat mir dann erklärt wie man sie zubereitet: Panieren, Salzen und in Öl frittieren. Dann im Ganzen essen. Hat sogar wirklich gut geschmeckt! :)








Samstag, 12. Oktober 2013

Tim in Japan: Fukuoka und Iki Island

Nachdem ich mit Tim ein super Wochenende in Tokio hatte, ging's zurück nach Fukuoka. Wir hatten zwei verschiedene Flüge, da Tim seinen Flug als Gabelflug über Tokio gebucht hatte und das Einzelticket für mich sehr teuer gewesen wäre. Im Prinzip kein Problem: Meiner ging etwa 3h vor seinem, so lange hätte ich dann in Fukuoka am Flughafen gewartet.  So weit so gut. Leider bin ich dann nur etwas mit den Flugzeiten durcheinander gekommen! Genauer gesagt, habe ich Ankunfts- und Abflugszeit verwechselt....
Zugegebenermaßen noch nicht ganz nüchtern, nach einer durchzechten Nacht. Das ganze habe ich natürlich erst im Zug auf dem Weg zum Flughafen gemerkt. Man man man...
Nun gut, hilft nix! Da musste ich auf den sauren Apfel beißen und am Flughafen einen anderen Flug buchen. Erster Versuch: Der Flug, mit dem Tim nach Fukuoka fliegt. Preis: 400€!!! Im Vergleich hierzu hat mein ursprüngliches Ticket etwa 60€ gekostet! Fix und fertig... Neuer Versuch bei einer anderen Airline, die letzte die übrig blieb. Ticket: 180€! Verdammt viel Geld, gerade in Anbetracht meines kleinen Budgets in Japan. Aber ich hatte keine Wahl. 

Na gut, gekauft, ab in den Flieger und auf nach FUK. Dort angekommen bin ich fix und fertig vom Stress und dem durchzechten Wochenende in die Ankunftshalle getorkelt hab mich dort zum schlafen gelegt - äääh zum warten auf Tim. Und dieser kam und kam einfach nicht...

Nach einer gefühlten Ewigkeit stand er irgendwann vor mir, ebenfalls völlig fertig, und erzählte mir, dass er an einem anderen Terminal angekommen sei und mich stundenlang gesucht hatte. Uuups! Ich hatte ganz vergessen, dass es verschiedene Terminals gab. 

Ende gut - Alles gut.

Erstmal heim und Sachen ablegen. Abends gings dann direkt mit der Clique aus dem Wohnheim zum Ramen essen nach Fukuoka Tenjin.

Ramen im Itchiban Ramen in Fukuoka
Danach schlug Louise vor, wir könnten noch in eine kleine gemütliche Reggae Bar auf der anderen Seite des Flusses in Nakasu gehen. Sie kennt dort den Besitzer. Der war auch in der Tat da und hat sich anscheinend sehr über unseren Besuch gefreut - er gab nämlich einen nach dem anderen Tequila aus! Wir kamen gar nicht hinterher... :D






Was Tequila aus Menschen macht...

Das Aufstehen viel am nächsten Tag dementsprechend schwer. Leider musste ich wieder ins Lab und arbeiten. So gut es denn ging.

Am Tag darauf machten Tim und ich eine kleine Stadttour. Im Stadtpark sind wir dann auf folgendes lustige Schild gestoßen:



Tim blieb dann noch die Woche über in Fukuoka und war viel alleine beim Sightseeing unterwegs, während ich im Büro bei gefühlten 35 °C schuftete. Abends ging's dann zusammen auf Tour: Ramen im Yatai, quer durch's Rotlichtviertel in Nakasu und natürlich das Nachtleben in Tenjin. 

Am letzten Wochenende seiner 10 Tage in Japan hatten wir noch etwas besonderes vor: mit der ganze Wohnheims-crew nach Iki Island ein Wochenende campen! Dafür braucht man auf jeden Fall ein Gruppen T-Shirt: Team Escalation!
Da wir allerdings zu spät dran waren, haben die künstlerisch begabten Architekten kurzerhand unser Logo in Pappe geschnitten und anschließend per Spraydose auf die (100 Yen-) T-Shirts gebracht:


Team Escalation
Die ganze Aktion haben wir noch Nachts um 23 Uhr vor unserem Wohnheim gemacht. Dabei ordentlich vorgefeiert und getrunken. Am nächsten Morgen ging's dann zeitig aus dem Bett und mit Gepäck und Radl Richtung Hafen (Tenjin). 




Das ganze war aber ein schweißtreibendes Unterfangen, denn wir mussten ja Alles, wirklich ALLES für ein Woe auf dem Radl transportieren. D.h. Klamotten, Handtücher, Essen und v.a. Getränke!!! Das führte dazu, dass allein ich in meinem großen Backpack, neben ein paar Klamotten, 20L Bier & Schnaps dabei hatte. :D 

Zudem hat es im August in Fukuoka schon ab 9:00 morgens gefühlte schwüle 30 °C. Nach etwa 45 min Fahrzeit sind wir endlich am Hafen angekommen und auf die Fähre mit unseren Rädern. Timi machte sich einen Spass darauf kleine Japaner mit seiner Power Ranger Maske zu erschrecken. 




Nach entspannten weiteren 2h landeten wir auf Iki Island - unserem Ziel. Dort Stand die Sonne gerade im Zenit und brannte mit gefühlten 40 °C auf uns runter. Um der drohenden Dehydrierung vorzubeugen, beschafften wir uns erstmal ein kühles Bier am Hafenkiosk. Was sich aber schon schnell als Fehler herausstellte. Denn die Insel ist unglaublich bergig. Es gibt quasi keine ebenen Strassen, es geht immer bergaaaaauf- oder aaaab. 










Das war bei der Hitze wirklich eine Tortur, die uns alle an den Rand unserer Kräfte gebracht hat. Zudem hatten wir nur uralte jap. Stadträder ohne Gangschaltung!!

Nach etwa 3h und rund 20 Km sind wir dann endlich an unserer Unterkunft angekommen. Dort hatten wir drei schöne kleine Bungalows mit Stockbetten und eigener Küche. Erstmal alle Getränke kühl stellen und erholen.




Danach ging's dann runter zum Strand. Erstes Bier genießen, Schwimmen und den Sonnenuntergang beobachten.





Französische Bademode

Und eine Runde Japanische Sumo-Ringen. :)







Das denken Holländer über Deutsche... :)

                                         






Abends haben wir dann gemeinsam ein BBQ veranstaltet und ordentlich gefeiert. Das mitgebrachte Bier ist in Strömen geflossen und alle haben sich verkleidet. Schnell sind auch die anderen Jap. Urlauber auf uns aufmerksam geworden, die in den zwei weiteren Bungalows wohnten. Das waren drei Japanische Pärchen, die wohl eigentlich einen romantischen Urlaub machen wollten. Aber nicht mit uns! :)
Kurzerhand haben wir die Japaner zu uns eingeladen und ihnen die Europ. Trinkgewohnheiten gezeigt. Das fanden sie auch ganz lustig und so haben sie zu unserem Erstaunen gleich mitgemacht!







Am nächsten morgen mussten wir leider die Bungalows wieder verlassen, da sie für den Samstag schon ausgebucht waren. Dafür hatten wir auf der anderen Seite der Insel einen Camping Platz gebucht. Nachdem die erste Anfahrt über die bergigen Landstraßen schon schweißtreibend war, graute es uns umso mehr vor dieser Etappe. Völlig verkatert, bei nicht minderer Hitze, mussten wir diesmal sogar rund 25 Km quer über die Insel bewältigen. Das war besonders hart, weil die einzige Straße hoch auf den Berg in der Inselmitte führte und erst von dort aus auf die andere Seite. Mich hat es wirklich gewundert, aber wir haben es alle geschafft. Mit vielen Pausen und völlig erschöpft sind wir am Nachmittag am Campingplatz angekommen. 


Der Strand war sehr schön und wir sind direkt ins Wasser gegangen. Zudem war das Wetter perfekt: Sonnig und heiß!






Abends haben wir dann gemeinsam das BBQ vorbereitet und die Zelte aufgebaut. Nach dem Essen ging die große Feier los: 17 Partywütige alleine auf dem Camping Platz. Mit Musik und Drinks ging es die ganze Nacht durch. Eine Wahnsinnsnacht, die ich sicher nie vergessen werde. Aber Bilder sagen mehr als tausend Worte (und das sind nur die jugendfreien Bilder ;)).







Am nächsten Tag war das Wetter leider nicht mehr so gut, aber wir machten das Beste daraus und verbrachten den Tag noch am Strand bis wir dann Abends die letzte Fähre zurück nach Fukuoka nahmen.


So ganz fit waren wir alle nicht mehr...

Auf dem Weg zurück zum Hafen sind wir noch an ein paar schönen Stellen vorbei gekommen und ganz am Ende auch noch an einem schönen Strand.








Das war wahrscheinlich das schönste Wochenende, das ich während meiner Japanzeit erlebt habe. Ich hatte so viel Glück, dass ich so tolle Leute kennengelernt habe.